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Der „Hinterhaus-Faktor“ in Berlin: Laufwege & Etagen real kalkulieren

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Es steht Matratze neben Umzugskartons und Packdecken in einem Berliner Hauseingang - Umzug mit Movario
Berliner Hinterhaus? So kalkulierst du Laufwege, Etagen & Zeit realistisch – mit Formel, Praxisfällen & Links zu HVZ, BSR, Storage.

Wer in Berlin umzieht, kennt das: Hinterhaus, Seitenflügel, 50 m Laufweg, kein Aufzug. Genau diese Faktoren sprengen oft Zeitplan und Budget – nicht die reinen Möbelmengen. In diesem Leitfaden zeigen wir, wie Profis Laufwege und Etagen messbar machen, welche Faustwerte du nutzen kannst und wie daraus eine realistische Zeit- und Teamplanung wird. Plus: Rechenformel, Praxisbeispiele und Material-/Linktipps.

1) Warum Laufwege & Etagen die wahren Kostentreiber sind

  • Jeder Meter Laufweg multipliziert sich mit jeder Kiste und jedem Möbelteil – und mit den Rückwegen (leer zurück).
  • Etagen ohne Aufzug wirken wie ein „Widerstand“ pro Gang: Geschwindigkeit runter, Erholungsphasen hoch.
  • Innenhöfe/Engstellen (Türen, Treppenabsätze, Kurven) erhöhen das Handling je Teil.
  • Mischladung (Kleinteile + schwere Teile) produziert „Taktwechsel“ → weniger Fluss, mehr Zeit.

Kurz: Nicht die Kubikmeter an sich, sondern wie schwer/weit/hoch du sie bewegen musst, entscheidet.

2) Das Praxis-Rechenmodell (einfach & belastbar)

Wir nutzen ein einfaches, aber robustes Modell aus der Praxis. Du brauchst:

  • U = Umzugsvolumen in m³ (oder Stücklisten-Ersatz, siehe unten)
  • P₀ = Basis-Produktivität (m³ pro Stunde und Team) bei EG/kurzer Weg
  • LF = Laufweg-Faktor
  • EF = Etagen-Faktor
  • HF = Hinterhaus/Hindernis-Faktor
  • SF = Sperrigkeits-Faktor (viel XXL-Möbel/Glas/Schwerlast?)

Zeit gesamt (h) ≈ (U / P₀) × LF × EF × HF × SF

Startwerte (Faustwerte):
  • P₀ (Team 2 Pers., EG, ≤20 m Weg): 2,5–3,0 m³/h
  • P₀ (Team 3 Pers.): 3,8–4,5 m³/h
  • P₀ (Team 4 Pers.): 5,0–5,8 m³/h
  • (inkl. Tragen, Packen „light“, normales Handling)

Laufweg-Faktor (LF)

  • Referenz: 20 m Gesamtweg (Eingang ↔ LKW) = 1,00
  • +10 m zusätzlicher Weg → × 1,10–1,15 (je nach Enge/Belag)
  • Beispiel: 50 m gesamt → 20 m Basis + 30 m extra → LF ≈ 1,30–1,45

Etagen-Faktor (EF) (pro volle Etage ohne Aufzug)

  • je Etage × 1,12–1,18 (Altbau eng → am oberen Rand)
    1. OG ohne Aufzug → EF ≈ 1,57–1,95

Hinterhaus/Hindernis-Faktor (HF)

  • Normaler Eingang/keine Engstellen → 1,00
  • Hinterhaus mit Hof, zwei Türen, 2×90°-Kurven → 1,10–1,25

Sperrigkeits-Faktor (SF)

  • Standardmix → 1,00
  • Viele XXL-Teile (großer Kleiderschrank, Bett 2×2 m, Sideboard, Glas, Klavier) → 1,10–1,30
Tipp: Mit Aufzug (passende Maße, tragfähig) kannst du EF grob halbieren (z. B. statt × 1,50 nur × 1,20–1,30).

3) Volumen schnell schätzen (m³ oder Stücklisten)

Schnell-Schätzung m³:

  • 2-Zimmer-Wohnung (50–60 m²): 16–22 m³
  • 3-Zimmer (70–80 m²): 22–30 m³
  • Karton: 0,06–0,08 m³ (60–80 L) → 50 Kartons ≈ 3–4 m³
  • Großer Kleiderschrank (3-türig): 1,5–2,5 m³ (demontiert)
  • Sofa 3-Sitzer: 1,2–1,8 m³
  • (Richtwerte, da Demontage/Packgrad/Möbeltyp variieren.)

Stücklisten-Ersatz (wenn m³ unsicher):

  • Tₖ = Kistenzahl × Zeit je Kiste (Weg/Etagen-abhängig)
  • Tₘ = Möbelteile × Zeit je Teil (je nach Größe/Schutz)
  • Tₛ = Sonderteile (Waschmaschine/Kühlschrank/Glas/Klavier) × Spezialzeit
  • T gesamt ≈ (Tₖ + Tₘ + Tₛ) / Team-Parallelität
  • (Für Shops/Technikfans: daraus lässt sich ein Excel/Sheets-Kalkulator bauen.)

4) Drei realistische Berliner Praxisfälle (mit Rechnung)

P₀ Annahme: Team 3 Pers. 4,2 m³/h (EG, ≤20 m, Standardmix)

Fall A: 2-Zimmer, 50 m², 45 Kartons, 3. OG ohne Aufzug, 50 m Laufweg, Hinterhaus

  • U ≈ 18 m³ (Kisten + Bett + Kleiderschrank + Sofa + Tisch/Regale)
  • LF (50 m gesamt): ≈ 1,35
  • EF (3 Etagen ohne Aufzug): ≈ 1,12³ → 1,41
  • HF (Hinterhaus + Kurven): 1,15
  • SF (Standardmix): 1,00

Zeit ≈ (18 / 4,2) × 1,35 × 1,41 × 1,15 × 1,00

= 4,29 h × 2,19 ≈ 9,4 Stunden (Team 3)

Interpretation: Ein Tag ist sportlich; 1,0–1,5 Tage realistisch (inkl. kurzen Pausen, Wege-Setup, Schutz).

Fall B: 3-Zimmer, 75 m², 60 Kartons, 4. OG ohne Aufzug, 35 m Laufweg, Vorderhaus

  • U ≈ 24 m³
  • LF (35 m): ≈ 1,20–1,25 → 1,23
  • EF (4 Etagen): 1,12⁴ → 1,57
  • HF (keine Hof-Engstellen): 1,05
  • SF (etwas sperriger): 1,10

Zeit ≈ (24 / 4,2) × 1,23 × 1,57 × 1,05 × 1,10

= 5,71 h × 2,21 ≈ 12,6 Stunden (Team 3) → ~1,5 Tage

Option: Team auf 4 Pers. erhöhen → P₀ ≈ 5,4 m³/h → ~9,8 h → 1 Tag machbar.

Fall C: 2-Zimmer, 55 m², 50 Kartons,

Aufzug passend

, 15 m Laufweg, Hinterhaus

  • U ≈ 19 m³
  • LF (15 m): 1,00 (unter Referenz)
  • EF (Aufzug): statt 3 Etagen volle → 1,20–1,30
  • HF (Hinterhaus, aber gut zugänglich): 1,08
  • SF (Standard): 1,00

Zeit ≈ (19 / 4,2) × 1,00 × 1,25 × 1,08 × 1,00

= 4,52 h × 1,35 ≈ 6,1 Stunden (Team 3)

Interpretation: In ~6–7 Stunden sauber machbar.

5) Team- & Fahrzeugplanung (ohne Bauchgefühl)

Wann 3 statt 2 Umzugshelfer?

  • Laufweg >30 m oder ≥3. OG ohne Aufzug → Drittperson lohnt sich fast immer:
    • Mehr Parallelität (Tragen/Be- und Entladen/Schützen)
    • Sicherheit bei Großteilen (Waschmaschine, Side-by-Side, Massivholz)

Wann 4 statt 3?

  • ≥4. OG ohne Aufzug und Laufweg >25 m oder viele XXL-Teile.
  • Ziel: Einen Tag statt 1,5 Tage → oft günstiger, weil Fixkosten (Anfahrt/HVZ) nur 1× anfallen.

Fahrzeug

  • 3,5-t Koffer: 18–20 m³ Nutzvolumen → Einfachtour bei 2–3 Zimmern manchmal knapp; 2 Fahrten oder 7,5-t einplanen.
  • Sprinter (Koffer/Lang): 12–15 m³ → gut für Teilumzüge/Entsorgungen.
  • 7,5-t (mit Fahrerqualifikation): 32–36 m³ → ein Tourenlauf, aber Parken & Genehmigungen beachten.

6) Messliste für die Vor-Ort- oder Foto-Besichtigung

Draußen

  • Parken am Haus? Ja/Nein
  • Laufweg Tür ↔ Fahrzeug (oder mögliche HVZ-Strecke) in Metern
  • Treppenhausbreite/Höhe (Foto mit Zollstock)
  • Engstellen/90°-Kurven dokumentieren

Drinnen

  • Etage & Aufzug (Tiefe × Breite × Höhe; Traglast)
  • Großteile (Bett 2×2 m, Sofa, Kleiderschrank: breit/hoch/tief)
  • Geräte (WM, Trockner, Kühl-Gefrierkombi)
  • Zerlegegrad (ist Demontage nötig? wer macht’s?)
  • Kartons (geplant) – Anzahl & Spezialkartons (Glas, Bücher, Kleider)
Pro-Tipp: Stellplan fürs Ziel vorab – Wege im Zielobjekt zählen ebenso.

7) Material & Schutz (Zeitfresser, wenn nicht geplant)

  • Treppenhaus-/Bodenschutz (Filz, Malervlies, Decken, Kantenschutz)
  • Stretch & Gurte für Schubladen/Türen
  • Glas/Spiegel: Karton + Schaum; „senkrecht transportieren“
  • Elektrik/Lampen: Demontagebox mit Zip-Beuteln (Schrauben/Schlüssel)

Nützliche Ressourcen (externe Links, Beispiele – keine bezahlte Empfehlung):

8) Halteverbotszone (HVZ) ohne Drama

  • Vorläufe je Bezirk/Anbieter: i. d. R. 5–10 Werktage (Schilderstellung & Ankündigungsfrist beachten).
  • Dokumentation (Fotos/Protokoll) bereithalten – verhindert Ärger am Umzugstag.
  • Offizielles Service-Portal Berlin (Bezirksabhängig; Stichwort „vorübergehendes Haltverbot“).
Interner Mehrwert: Wir binden HVZ auf Wunsch ins Festpaket ein – spart Zeit und reduziert Laufwege deutlich.

9) Der faire Umgang mit Mehraufwand (Transparenzregel)

Auch mit Formel & Messung kann am Umzugstag etwas dazukommen (z. B. zusätzlicher Keller, mehr Kartons). Sauber ist:

  • Transparenzklausel vorab: „Preis gilt für X m³, Y m Laufweg, Z. OG; Mehrmengen nach Matrix …“
  • Mehrmengen-Matrix (Beispiel): +10 m Laufweg = + LF 0,10; je weitere Etage = + 0,12; je 10 Kartons = + 0,6–0,8 m³ → sauber & nachvollziehbar.

10) Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest

  • „Das bisschen Hof…“: 40–60 m Laufweg = 20–40 % mehr Zeit. Immer messen.
  • „Der Aufzug passt!“: Maße checken (Tiefe/Öffnung/Traglast) – Bett/Schrank-Korpusse passen oft nicht.
  • „Nur 20 Kartons“ → am Ende 50. Lieber realistisch schätzen (Ziel: ±10 %).
  • Kein Schutz: Wände/Treppen ungeschützt kosten Nerven, Zeit und ggf. Geld.
  • Zu kleines Team: 2 statt 3/4 Helfer „spart“ auf dem Papier, verlängert aber den Tag → am Ende oft teurer.

11) Beispiel-Kommunikation an Kund:innen (Textbaustein)

Kurzes Verständnis-Update: Wir haben Ihren Umzug mit LF 1,35 (50 m Laufweg), EF 1,41 (3. OG ohne Aufzug) und HF 1,15 (Hinterhaus/Engstellen) kalkuliert. Bei zusätzlichem Volumen oder geänderten Wegen passen wir gemäß Mehrmengen-Matrix transparent an. So bleibt alles fair und planbar.

Platziere diese Links früh (oben einmal) und unten (CTA), plus 1–2 im Fließtext an passenden Stellen.

12) Abschluss & CTA

Mit der Hinterhaus-Formel bekommst du Planungssicherheit: Du siehst, wann ein drittes/viertes Teammitglied Sinn macht, wie sich 20–50 m Laufweg auswirken und warum Aufzug/Schutzmaterial echte Zeit- und Kostensenker sind.

In 2 Minuten zum Festpreis: Kontakt

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